Freitag, 9. Mai 2025, 20 Uhr:
Benefizkonzert für die Opfer von Krieg, Terror und Gewalt
unter der Schirmherrschaft des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur
Ständesaal · Ständeplatz · 34117 Kassel
Abendkasse · Eintritt: 30€ · Freie Platzwahl

Das Amai Quartet spielt Streichquartette von Emilie Mayer (1812–1833), Caroline Shaw (* 1982), Ruth Schonthal (1924–2006) und Fanny Hensel ( 1805–1847)

Das Amai Quartet wurde Ende 2020 von vier Studenten*innen und Absolvent*innen der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien gegründet. Seit 2024 ist das Quartet ein Verein geworden (AMAI – Association for Music and Artistic Interaction), und seitdem treten die Künstler*innen unter diesem Namen auf. Die Interpretinnen des Konzerts sind I-Ping Cheng und Chiara Siciliano (Violinen), Loredana Apetrei (Bratsche) und Anna Tonini-Bossi (Cello).
Bereits kurz nach seiner Gründung konnte das Quartett große Erfolge feiern. Es wurde in renommierte Förderprogramme aufgenommen, gewann Preise bei internationalen Wettbewerben und wurde zu bedeutenden Festivals wie Settenovecento (Rovereto), Lingotto Musica (Turin) und Kultursommer Wien eingeladen.
Das Ensemble erhält künstlerische Impulse durch Meisterkurse und die Zusammenarbeit mit namhaften Musiker*innen wie dem Quartetto di Cremona und Mitgliedern des Jerusalem Quartet. Zudem bereichert es sein Repertoire durch Projekte mit Komponisten wie Michael Publig und Rainer Bischof.
Seit 2023 ist das Amai Quartet Teil der MERITA-
Plattform für europäische Kammermusik-
ensembles.
Zu den Komponistinnen:
Emilie Mayer
Emilie Mayer, eine herausragende deutsche Komponistin des 19. Jahrhunderts, brach mit den Konventionen ihrer Zeit, indem sie als Vollzeitkomponistin arbeitete. Nach dem Tod ihres Vaters verließ sie die Provinz, um sich ihrer Leidenschaft zu widmen. Sie erhielt eine Ausbildung bei führenden Musiktheoretikern ihrer Zeit und konzentrierte sich auf anspruchsvolle musikalische Gattungen, die damals als untypisch für Frauen galten. Ihr umfangreiches Werk umfasst Symphonien, Konzertouvertüren, ein Klavierkonzert und Kammermusik. Mayer zeigte eine charakteristische Neigung, sich über längere Zeiträume auf bestimmte Gattungen zu konzentrieren.

Caroline Shaw
Caroline Shaw ist eine vielfach ausgezeichnete Musikerin, die als Komponistin, Produzentin, Violinistin und Sängerin genreübergreifend arbeitet. Sie erhielt u. a. den Pulitzer-Preis für Musik, vier Grammys und ein Ehrendoktorat der Yale University. Shaw komponierte und produzierte für Künstler*innen wie Rosalía, Renée Fleming, Yo-Yo Ma, Kanye West, den LA und NY Philharmonics. Ihre Musik ist in zahlreichen Film-, TV- und Bühnenprojekten zu hören, darunter Produktionen von Ken Burns, FX/Hulu, A24 und dem National Theatre. Aktuell ist sie u. a. mit Sō Percussion, dem Attacca Quartet und Roomful of Teeth auf Tour. Ihre Lieblingsfarbe ist Gelb, ihr Lieblingsduft Rosmarin.

Ruth Schonthal
Ruth Schonthal war eine aus Hamburg stammende Komponistin mit jüdischen Wurzeln, deren Musik europäische Traditionen, mexikanische Einflüsse und moderne Techniken vereint. Nach ihrer Flucht vor dem NS-Regime wirkte sie als gefeierte Komponistin und Pianistin u. a. in Mexiko und den USA. Ihr Werk umfasst Kammermusik, Opern, Orgel- und Klavierwerke sowie sinfonische Kompositionen. Schonthal erhielt zahlreiche internationale Auszeichnungen, darunter den Heidelberger Künstlerinnenpreis, ASCAP Awards und Ehrungen der Yale University. Ihre Musik wird weltweit aufgeführt. Seit 1997 erscheinen ihre Werke exklusiv im Furore Verlag.

Fanny Hensel
Fanny Hensel war eine herausragende Pianistin und Komponistin aus der bekannten Familie Mendelssohn. Aufgewachsen in einem gebildeten und wohlhabenden Berliner Elternhaus, erhielt sie wie ihr Bruder Felix Mendelssohn Bartholdy eine exzellente musikalische Ausbildung – u. a. bei Marie Bigot in Paris, Ludwig Berger und Carl Friedrich Zelter in Berlin. Trotz der gesellschaftlichen Einschränkungen für Frauen ihrer Zeit komponierte sie über 460 Werke, darunter Lieder, Klavierzyklen und Kammermusik. Im intellektuellen Umfeld der Mendelssohn-Familie war sie für ihr künstlerisches Niveau hoch geschätzt. Der Kritiker Ludwig Rellstab würdigte sie als ebenbürtige Schwester im Talent ihres berühmten Bruders.

Empathie durch Ausdruck:
Kreative Wege zur Auseinandersetzung mit
Krieg, Flucht, Rassismus und Antisemitismus
Der Erlös dieses Konzerts – 7.500 € – fließt in die schöpferische Arbeit von Maria Radzikhovskiy. Ihre neuen Musik- und Theaterprojekte werden damit über Camerata e.V. wirkungsvoll gefördert.
Durch die gelungene Verbindung von Theater, Musik und kreativen Prozessen gelingt es, gesellschaftlich
relevante Themen emotional und intellektuell greifbar zu machen. Diese Projekte schaffen nicht nur einen Raum für künstlerischen Ausdruck, sondern fördern auch tiefgehende Reflexion, Empathie und einen interkulturellen Dialog. Eine besondere Stärke der Projekte liegt im Engagement für geflüchtete Menschen, dar- unter viele junge Frauen aus der Ukraine, die durch aktive Teilhabe persönliche Erfahrungen künstlerisch verarbeiten können. Hierbei wird Kunst zu einem Werkzeug der Heilung, das individuelles Leid sichtbar macht und gleichzeitig wichtige gesellschaftliche Debatten anstößt. Kunst und Kultur eröffnen neue Perspektiven und laden ein, über die Ursachen und Folgen von Gewalt und Diskriminierung nachzudenken. Sie regen dazu an, nicht nur passiv zu reflektieren, sondern auch selbst aktiv zu werden und einen persönlichen Beitrag zu leisten. Neben der emotionalen Wirkung vermittelt Kunst auch Wissen und sensibilisiert für die Herausforderungen von Betroffenen, wodurch wir als Gesellschaft besser in der Lage sind, konkrete Veränderungen herbeizuführen..
Für Spenden:
Si-Sisters Kassel III-Elisabeth Selbert e. V.
IBAN: DE83 5205 0353 0002 2101 44
